Die Wahl des optimalen Härtegrads bei der Matratze

M Eichmann Ratgeber

Vorlieben und Bedürfnisse in punkto Matratze gestalten sich unterschiedlich und unterliegen diversen Faktoren. Auf der Suche nach dem richtigen Härtegrad gibt es eine Reihe an Aspekten, die zu berücksichtigen sind. Dazu gehören Körpergröße, Körperbau und Gewicht, aber auch die bevorzugte Schlafposition und nicht zuletzt individuelle Vorzüge. Während sich einige Menschen eine möglichst brettharte Matratze wünschen, mögen es andere, wenn sie darin versinken können. Egal, für welchen Härtegrad Sie sich auch entscheiden: Für Probeliegen und eine ausführliche Beratung sollten Sie sich in jedem Fall Zeit nehmen, denn die Entscheidung für die passende Schlafunterlage sollte gut überlegt sein. Sie spielt eine entscheidende Rolle im Hinblick auf Ihren Rücken und den wohltuenden, erholsamen Schlaf.

Was bedeutet überhaupt „Härtegrad“?

Im Allgemeinen bezeichnen Hersteller von Matratzen damit die Eignung und Festigkeit im Hinblick auf ein bestimmtes Körpergewicht. Oftmals wird er mit den Buchstaben H oder F abgekürzt und in Zahleneinheiten von eins bis fünf kategorisiert. Dabei gilt: Der Festigkeitsgrad 1 ist weich bis mittelweich und bis 60 kg Körpergewicht geeignet, 2 gilt als mittelweich bis mittelfest und ist bis 80 kg nutzbar und 3 ist ab 80 kg geeignet bei einer mittelfesten bis festen Härte. Die feste bis sehr feste Stufe 4 bietet sich für Menschen mit einem Körpergewicht ab 110 kg an, während die höchste, sehr feste Stufe 5 eine passende Liegefläche für ein Gewicht schafft, das 130 kg oder mehr beträgt. Manche Hersteller verwenden auch eine einfachere Klassifizierung, die die Härtegrade lediglich mit „soft“, „medium“ und „firm“ (fest) umschreibt. Hier umfassen die als optimal bezeichneten Gewichtsklassen Angaben bis 60 kg (soft), bis 80 kg (medium) sowie ab 80 kg (firm). Diese Bezeichnungen sind nicht genormt, weshalb sie je nach Anbieter variieren können.

Bestimmung des Härtegrades

Um die passende Stufe der Matratzenfestigkeit zu wählen, empfiehlt es sich, nicht allein auf das Gewicht zu achten, sondern auch die Größe mit einzubeziehen, da diese natürlich auch die Verteilung des Gewichts beeinflusst. Große und leichte Personen haben beispielsweise andere Ansprüche an die Matratze als kleine und zierliche Menschen. Ideal ist die Härte der Matratze dann, wenn Ihre Schulter und das Becken auf eine Weise einsinken, die eine ergonomisch korrekte Lagerung der Wirbelsäule begünstigt. Diese sollte in der Seitenlage gerade verlaufen.

Einflussfaktoren auf die Festigkeit der Matratze

Das Modell Ihrer Matratze mit den unterschiedlichen Füllmaterialien hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie hart oder weich Ihre Unterlage ist. So werden Varianten aus Latex oder Viscoschaum oft als weicher empfunden und somit für das druckentlastende Liegen verwendet, während ein Kern aus Kaltschaum unterschiedliche Oberflächenhärten erzielen kann. Gelschaumauflagen passen sich den darauf liegenden Personen sehr gut an, bei Federkernmatratzen erzeugen vor allem Taschen- oder Tonnentaschenfedern einen eher harten Untergrund. Sie weisen eine sehr effiziente Stützwirkung auf. Die Einteilung der Zonen spiegelt sich ebenfalls in der Festigkeit wider. Unterschiedlich feste und weiche Bereiche der Matratze sorgen dafür, dass Sie mehr oder weniger in die Matratze einsinken. Für Bauch- oder Rückenschläfer ist dies nicht so sehr von Belang, Seitenschläfer sollten hingegen ein erhöhtes Augenmerk auf die Zonierung der Matratze legen. Für sie ist eine weiche Schulter- und Beckenzone mit einem entsprechenden Gegendruck im Taillenbereich optimal. Darüber hinaus ist die Art des Bezuges, der um den Matratzenkern angebracht wurde, ebenfalls ein Aspekt, der sich auf die Härte der Matratze auswirkt. Wer es zum Beispiel eher weich mag, ist mit Frottee gut beraten, grundsätzlich jedoch sind die meisten Stoffarten in unterschiedlichen Steppungen erhältlich und umfassen eine ganze Bandbreite von weich bis fest.

Auswirkungen des falschen Härtegrades

Weist Ihre Matratze eine unpassende Festigkeit auf, kann dies eine Reihe von gesundheitlichen Folgen nach sich ziehen. Ist der Untergrund zu weich, sinkt das Becken zu tief in das Bett ein. Dadurch hängt die Wirbelsäule in der Körpermitte durch und löst unter Umständen Rückenschmerzen und unangenehme Verspannungen aus, die sich bis auf den Nackenbereich erstrecken. Eine zu harte Matratze verhindert das ideale Einsinken der Schulter. Die Wirbelsäule krümmt sich nach oben, wodurch ebenfalls Schmerzen im Rückenbereich sowie Verspannungen ausgelöst werden. Überdies können Durchblutungsstörungen oder schmerzhafte Druckstellen auftreten.

Unterschiedliche Härtegrade beim Bett für zwei Personen

Eine gesonderte Betrachtung im Hinblick auf den optimalen Härtegrad verdient die Wahl der Matratze für ein großes Bett, das von Paaren verwendet wird. Dabei kommt erschwerend hinzu, dass zwei Personen mit unterschiedlichen Wünschen und körperlichen Voraussetzungen im selben Bett nächtigen. Es besteht die Möglichkeit, eine gemeinsame Matratze oder zwei einzelne Modelle zu wählen. Um ergonomische Schlafbedingungen für beide Partner zu gewährleisten, sind getrennte Matratzen sinnvoll. So erhalten beide eine Matratze, die auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist und den Härtegrad aufweist, der optimal Ihren Anforderungen entspricht. Fehlende Härtegradunterschiede begünstigen zudem den Fall, dass der leichtere Partner in Richtung des schwereren rutscht, wodurch eine für beide ungesunde Schlafhaltung entsteht. Wer dennoch nicht auf eine gemeinsame Unterlage verzichten möchte, entscheidet sich am besten für eine Partnermatratze, die keine Lücke aufweist und mit zwei unterschiedlich harten Kammern ausgestattet ist.

So finden Sie die perfekte Matratze

Die nicht einheitlich genormte Angabe des Härtegrades erschwert die Suche nach der richtigen Matratze. Aus diesem Grund ist eine fachkundige, ausführliche Beratung mit einem ausgiebigen Probeliegen außerordentlich wichtig. Nehmen Sie sich Zeit und testen Sie verschiedene Modelle und Materialien, um herauszufinden, welche Festigkeit von Ihnen am angenehmsten empfunden wird. Berücksichtigen Sie auch Ihre persönlichen körperlichen Eigenschaften. Große, sportliche Menschen mit breiten Schultern benötigen beispielsweise ein größere Liegefläche, kleine Menschen mit einem hohen Körpergewicht dagegen einen kleinen Bereich, der vor allem den mittleren Matratzenteil einer höheren Belastung aussetzt. Ein Begriff, der Ihnen im Zusammenhang mit der Matratzenwahl begegnen wird, ist das sogenannte Raumgewicht. Dieses sagt aus, wie viel Material im Innenteil verwendet wurde. Je höher es ausfällt, desto hochwertiger und langlebiger ist auch die Matratze. Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, ein Produkt mit einem Raumgewicht von mindestens 35 zu erwerben.
Indem Sie sich ausgiebig Zeit für die Wahl der perfekten Matratze nehmen, begünstigen Sie einen entspannten und gesunden Schlaf. Gerne stehen wir Ihnen bei der Entscheidung mit Rat und Tat zur Seite.